Schweizerhof Flims, le 7 Juli 1922
Mein liebes Kätheli und Kinder
Habe am Dienstagmorgen Deinen lieben Brief erhalten, und danke Dir herzlich dafür. Ich wollte Dir schon vorher schreiben, aber was. Vom lieben Eilbj habe die Alpenrosen wie den lieben Brief erhalten, lieben Dank dafür m.l. Eilbj: es freut mich sehr ein so schönes Brieflein zu lesen.
Wir haben 40 Personen, scheints am meisten von allen Hotels. Am 22. Juli soll alles besetzt sein.
Es gefällt mir hier sehr gut – Collegen sieht man keine hier. M. Patissier ist seit dem 1. Juli hier, auch ein Seeländer aus der Nähe von Bürmalas.
Personal wäre nun alles da, nur die Fremden fehlen. Die Saison wird kurz genug sein. Die Obersaaltochter war auch in St. Blasien zu Zeit mit Herrn Stegmann, war auch in Kairo. Es gefällt ihr aber gar nicht hier im Schweizerhof.
Lange Zeit habe ich nicht einmal so wie letztes Jahr in Morgins – aber nach Dir und den Kindern immer. Also war Jasmin bei Euch, auch das arme Dotschi, und Fritz, gut dass alle gesund ist. Ich habe so keine Nachfrage nach allen Leuten hinten, so dass ich über niemanden nachfrage.
An Mama habe ich auch noch nicht geschrieben, ich lass sie grüssen, wenn Lilly zur Mama geht.
Herr Schmidt wie Madame sind sehr nette Menschen.
Ein anderes Mal mehr aber was, die Hauptsache ist mir, wenn alles gesund bleibt. Lilly, sei immer lieb zu Mama.
Adi, Dora und Anna, Deine Ruhigeren, so wie das Grüsslein, freuten mich sehr, lieb Griti.
An alle mit Lieben 1000 Küsse
Euer Papa