Karl Wild Hotelrating

Yeah! Auch dieses Jahr wurden wir wieder vom Hotelexperten Karl Wild als eines der 125 besten Hotels der Schweiz ausgezeichnet.

Sandra & Christoph Schmidt erfüllt diese Auszeichnung mit Stolz, dass die herzliche und zuvorkommende Arbeit aller Mitarbeiter belohnt wird.

 

Hier ein spannender "Gastkommentar" aus der htr Hotelrevue vom 12. Mai 2021, Karl Wild

«Es ist übrigens ein Traumjob»

Vor 25 Jahren gründete der Journalist Karl Wild das Schweizer Hotelrating, das heute mehr als eine Million Menschen erreicht.

Karl Wild ist Journalist, Buchautor und Hoteltester. Er ist Gründer des Hotelratings.

Vor 25 Jahren veröffentlichte ich im Wirtschaftsmagazin «Bilanz» das erste Schweizer Hotelrating. Es war eine frisch und fröhlich zusammengewürfelte Mischung von Hotels, die sich eigentlich gar nicht miteinander vergleichen liessen. Aus heutiger Sicht lag ich zumindest bei den ersten drei richtig. Nummer eins war das Albergo Giardino in Ascona vor dem «Victoria-Jungfrau» in Interlaken und dem Zürcher «Baurau Lac». Die damaligen Direktoren Hans C. Leu, Emanuel Berger und Michel Rey hatten natürlich ihre Freude am neuen Rating. Andere waren empört, dass da ein Nobody daherkam und sie einfach so klassierte. Einige Hoteliers drohten mit Hausverbot. In Branchenblättern wurde gegen das Rating Stimmung gemacht. Auch gegen den Paradiesvogel Leu, der im Giardino gerade die Luxushotellerie revolutionierte. Trotz der – auch redaktionsinternen – Widerstände beliess ich das Giardino während fünf Jahren auf Platz eins und porträtierte Leu in der «Bilanz» als «Mann des Monats». Kurz vor seinem Ableben verriet er mir, ich hätte sein Giardino, das er 1986 unter ungünstigen Vorzeichen eröffnet hatte, vor dem Konkurs gerettet.

Als ich vor 20 Jahren meinen Traum von der Selbstständigkeit verwirklichte, nahm ich das Rating mit. Seither wird es in verfeinerter Form in der «SonntagsZeitung» veröffentlicht und erreicht über eine Million Menschen. Im Thuner Weber-Verlag erscheint es seit neun Jahren auch als Buch. Akzeptanzprobleme gibt es nicht mehr. Im Gegenteil. Die Hoteliers sehen marketingtechnisch einen Segen darin, unter den Besten aufgeführt zu sein. Eine wirksamere Werbung zum Nulltarif gibt es nicht. Durchgesetzt hat sich auch die Erkenntnis, dass eine faire, professionelle Hotelbewertung aufgrund nachvollziehbarer Kriterien gerade in Zeiten von
Tripadvisor und Co. ihre Berechtigung hat.

Mit dem Schritt in die Selbstständigkeit konnte ich mich weit stärker auf die Hotels konzentrieren als zuvor. Immer öfter kamen Anfragen für Hotelbeurteilungen aus dem Ausland, und die Tätigkeit als Mystery-Man für eine internationale Allianz von Luxushotels brachte erst recht eine Horizonterweiterung. Das vergangene Vierteljahrhundert war denn auch die wohl spannendste Zeit meines Berufslebens. Und ich kam zur Überzeugung, dass es keine Branche gibt, in der sich so viele interessante, charismatische und innovative Leute tummeln wie in der Hotellerie. Zu Beginn war es die Generation von Emanuel Berger, Fritz Erni, Jean-Jacques Gauer, Urs Karli, Hans Leu, Hans Wiedemann oder das Duo Heiner Lutz und Laurenz Schmid, um nur ein paar zu nennen. Sie haben Grossartiges aufgebaut. Und sie haben grossartige Nachfolger gefunden. Zuerst fallen mir stets die Namen Heinz Hunkeler, Mark Jacob, Richard Leuenberger und Marco Zanolari ein – die vier Musketiere, die einst in Lausanne gemeinsam die Schulbank drückten und die Tophotellerie ein weiteres Stück nach vorne brachten. Auf ein paar Schaumschläger bin ich natürlich auch gestossen, doch die sind immer rasch verschwunden. Verschwunden sind leider auch Vollbluthoteliers wie Franz Reichholf, der im Giardino nach der Ära Leu nie eine faire Chance erhielt. Oder Daniel Ziegler, der die Tschuggen Hotel Group aufgebaut hat. Beide sind in die Schmuckbranche gewechselt.

Grosse Persönlichkeiten, aber auch die vielen Investoren mit ihrer Liebe zu Hotels haben die Schweizer Hotellerie dorthin gebracht, wo sie heute ist: zurück an die internationale Spitze. Das ist das vielleicht schönste Fazit nach 25 Jahren in diesem Job, der übrigens ein Traumjob ist.

Karl Wild


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